Wenn mir im Schwitzkasten der Angst die Liebe hochkommt

Unzählbare Male im eigenen eiskalten Angstschweiß ersoffen
Den Kopf mit Anlauf zu tief in den Sand gesteckt - elendiglich erstickt
Oft, unverzeihlich oft, zur Salzsäule erstarrt
Wort- und tatenlos geblieben, winzigst klein gemacht
Handflächen-Druckverband auf meinen fest verschlossene Augen
In naiv kindlicher Zuversicht, als könnte ich mich unsichtbar machen
Als könnte ich mich mit einem einzigen Wimpernschlag aus dieser Wirklichkeit davonstehlen
Übersäht von schmerzhaften Einstichen der „Zeigefinger-Meute“
Ans Schafott geführt von sittenstrengen Uniformen
Unter den leeren, gleichgültigen Blicken deren elegischen Träger
„Bäume wachsen nicht in den Himmel“ …
Sickert unaufhörlich dieses gebetsmühlenartige schwarzmagische Mantra in mich rein
Ein Sickerwitz…bloß völlig ohne den amüsanten Teil
Den letzten Tropfen Buntheit rausgesaugt aus meinen Träumen
Ersetzt durch allerlei Schattierungen in grau
Hochdosiertest durchgeimpft mit Feigheit, die mir jede Perspektive raubt
Hab mich ausgesperrt, eingesperrt, weggesperrt - mich VERsperrt
Mich meiner frischen Triebe stets beschnitten
Hab mich begrenzt, eingegrenzt, ausgegrenzt - mich grenzverletzt
Weder über mich hinausgewachsen noch in mich hineingewachsen bin ich
Ausgewachsene Inhaltsleere stattdessen in meinem Seelenraum
Erwachsen geworden - unabwendbares Schicksal
Mein inneres Kind am Weg verloren, welch tristes Erbe
Vom System verschlungen, gleichmacht, geglättet, angepasst, begradigt
Austausch- und ersetzbar, als Individuum gänzlich unerwünscht
Massentaugliche Funktionalität, lenkbar in den Händen mächtiger Puppenspieler
Schwachherzig, kleinmütig, verängstigt angesichts meiner Hilflosigkeit
Und immer zu spät dran - als wär ich in eine ewige Warteschleife verbannt
Selbstgewählte Geiselhaft, den Mantel der Ohnmacht auf nackter Haut tragend
Die Handschellen mir selbst angelegt, den Gasfuß auf der Bremse klebend
Kauere ich da in meinem ganzen Mief, um Erlösung bettelnd
Kein Fundament nur haltloser Treibsand unter zitternden Beinen
Mauern der Enge umgeben mich, die keinen Raum zur Entfaltung erlauben

Kraftlos, mutlos, widerstandslos
Energetisch ausgelutscht, keine Eier in der Hose

Arschkalt ist es hier
Im Schwitzkasten meiner Angst

…und ich krieg‘s komplett nicht auf die Reihe…
Rastloses Suchen nach dem Ausgang
Scheinbar eine Umklammerung auf Lebenszeit, ein Hamsterrad auf ewig und 365 Tage
Überall begegnen sie mir, lauern sie mir auf
Die über mich Lachenden, die mir nichts Zutrauenden
Die mir Angst und mich klein Machenden, die mich nicht Sehenden
Mich zartes Wesen in meinen wunderschönst schillernden Seelenfarben
Festgezurrt im morphogenetischen Feld der menschlichen Ängste

Höchste Zeit für Perspektivenwechsel, mein Herz am roten Telefon
Eine weitere Chance diese HERZliche Einladung anzunehmen
Außenkameras auf OFF, mein letzter Anker - Innenschau
Inwärts zur Quelle, wo mein niemals erlöschender göttlicher Funke wohnt
Mein ureigenstes Licht, unachtsam in der untersten Schublade verstaut und vergessen
Runtergedimmt – doch immer noch Lichtspenden sendend

Was…
Was wenn ich…
Was wenn ich nun dieses Licht wieder unter meinem Scheffel hervorhole?
Kein kleckern mehr - ICH SCHALT die gesamte Flutlichtanlage EIN !

Reanimierungswellen im Sekundentakt, blitzartig hellstwach und klar
Wild zapple ich im Bedürftigkeitsnetz der Angstvampire
Ich reiß mich frei, richte meine Krone, erhebe mich zu meiner vollen Größe
Ein Feuersturm fegt durch meine heiligsten Räume
Trennt alles ab was nicht zu mir gehört und mir nicht länger dienlich ist
Schöpfe beidhändig aus meiner sprudelnden inneren Kraftquelle

Drehbuchänderung jetzt - sofort!
Der gordische Knoten in meiner Brust löst sich auf, weicht wie der Schatten der Sonne

Wenn mir die Liebe hochkommt
Und mit mächtigem Schwall über sämtliche Ufer tritt
Helles klares Licht aus all meinen Poren strahlt
Dann ist Schluss mit Selbstmitleidsvollbädern
Mein Phönix aus der Asche feiert fröhliche Wiederauferstehung
Ich ermächtige mich selbst, ein Zustand von Glückseligkeit
Mutig trete ich wieder ins Außen – rein ins Menschenspiel
Trete allem entgegen was mir Angst verursacht – Aug in Aug
Jeder einzelnen Angst stelle ich mich, begegne ihr mit unlimitierter Liebesfähigkeit
Nur mehr das tun, was mir reinste Daseinsfreude schenkt
Ein Versprechen an mich selbst

Ich, ich ganz allein, entscheide, bestimme jede einzelne Sekunde meines Daseins
Jedes Angstkorn wird fortan von mir umarmt und emporgeliebt
Umgewandelt in neue Energien
Atem und Puls im Rhythmus
Spür mich wieder, bin wieder lebendig - Pralles Leben!
…auch pralle Eier wieder in der Hose

Und du….weißt was?
Geh scheißen, Scheiß Angst !

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Ostern, April 2017 © copyright HERZgesteuert by Mo-ART

Liebevolles aus Herz und Seele + eine Nuance Gehirnwixerei um den Kopf zu entlüften

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